22.08.2020 - Hochwasserkatastrophe

Einsatzdaten:


Einsatzart: T1
Einsatzort: St. Margarethen / Haunoldstein
Alarmierung: 17:54

Bericht:


Am Samstag, dem 22. August 2020 wurden die Feuerwehren St. Margarethen und Haunoldstein als Unterstützung für die Feuerwehren im Bezirk Melk alarmiert, da hier ein gewaltiges Unwetter tobte. Bereits die Anfahrt stellte sich als schwierig heraus, da einige Straßen nicht mehr passierbar waren. Währenddessen verblieb ein Teil der Einsatzmannschaft in den Heimatgemeinden, um hier für einen eventuellen Unwettereinsatz gewappnet zu sein.

Nachdem von der Feuerwehr Haunoldstein eine Hochzeitsgesellschaft evakuiert und von der Feuerwehr St. Margarethen ein Reiterhof ausgepumpt wurde, alarmierte Florian St. Pölten die Feuerwehren umgehend zurück in ihre Heimatgemeinden - die Sierning war innerhalb kürzester Zeit auf ein Rekordniveau gestiegen. Noch während die Feuerwehr St. Margarethen auf der Anfahrt war, trat die Sierning über die Ufer und überschwemmte den Ort. Kurz darauf konnte auch in Haunoldstein keine Maßnahme das Übertreten mehr verhindern. In St. Margarethen ereignete sich kurz darauf ein Drama: Der Gesundheitszustand eines Bewohners, dessen Haus überflutet wurde, verschlechterte sich rapide. Sofort rückte die Besatzung des Rüstlösch St. Margarethen an, welche mit dem Notfallrucksack ausgestattet sich den Weg durch das steigende Wasser bahnten. Als Rettung und Notarzt eintrafen, war das Wasser weiter gestiegen und ein Zugang zum Objekt nicht mehr möglich. Während die Feuerwehrkräfte mit der Reanimation begannen, musste zusätzlich ein Boot der Wasserrettung angefordert werden, um die Rettungskräfte zum Haus zu bringen.
Rund um Mitternacht wurde der höchste Wasserstand seit der Regulierung der Sierning gemessen - 3,73m. Erst danach begann der Wasserstand wieder zu sinken. Nachdem der Einsatz in den frühen Morgenstunden endete, wurde kurz darauf mit den Aufräumarbeiten begonnen.

Bereits um 07:00 Uhr rückten Fahrzeugkolonnen des Katastrophenhilfsdienstes zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehren an. Weiters wurden auch noch vier Teleskoplader des NÖ-Landesfeuerwehrverbandes angefordert, um die Müllmengen zu beseitigen und die Straßen zu waschen. Insgesamt dauerten die Aufräumarbeiten mehrere Tage. Ein Dank gilt den vielen Kameraden, vor allem jenen, die sich für die Aufräumarbeiten extra Urlaub nahmen, aber auch allen anderen Helfern. Der Einsatz galt für beide Feuerwehren als einer der größten in ihrer Geschichte und wird noch lange in Erinnerung bleiben.

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Fotos: